Schrauben, bohren, sägen, drehen, fräsen. Irgendwann kommt man an den Punkt wo man sich denkt: Eigentlich müsstest du mal selber was gießen. Gesagt, getan, ein Mann ein Wort. Oder so ähnlich.
Also drei Nächte lang irgendwelche Foren durchsucht, Webseiten durchstöbert, Notizen gemacht. Weil viele „Homebrew-Gießer“ aus den USA stammen und es hier nicht immer exakt die gleichen Produkte gibt, habe ich die Betonmischung für den Ofen selber abgeleitet von dem was ich gelesen habe, jeder macht es ein bisschen anders. Aber sie hat sich bewährt.
Ich hab alle Materialien von Sakret verwendet, das lag aber mehr an lokalen Baumarkt. Hauptsache die Zutaten bleiben die gleichen, Marke egal.
1/3 Schamottemörtel
1/3 Quarzsand
1/3 Mörtel
und dann langsam mit Wasser vermengen. Bloß nicht zu flüssig machen, dann trocknet es ewig. Ich habe es erstmal 12 Stunden mit der Halterdose in der Mitte trocknen lassen, dann die Dose entfernt und noch mal 24 Stunden aushärten lassen. Sollte beim Erhitzen der Beton noch ernsthaft feucht sein droht das gleiche was meiner Form widerfahren – ich glaube auf einen explodierenden Schmelzofen kann man verzichten!
Das Gießen selber war dank langer Vorbereitung relativ unspektakulär, bis dann plötzlich das Alu durch die Gegend spritze – das flüssige Metall hat die Restfeuchtigkeit im Papier schlagartig verdampfen lasse, die Zeitung dran zulassen war also nicht so klug. Dank Handschuhen und Visier aber nicht passiert, Vorsicht ist besser als Nachsicht, gerade bei 600 Grad heißem Metall. Für die Nachbauer heißt dass: die Gipsform über einige Stunden im Backofen trocken brennen!
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, hier noch mal eine Detailaufnahme von dem Vaillant Hasen:
Viel Spaß beim nachgießen 🙂