Auch als eiserner Nichtraucher kommt man ja dann und wann mit Wasserpfeifen in Berührung. Ein guter Freund frage mich, ob ich seine Shisha reparieren könne, im sei der Anschluss für den Schlauch abgebrochen.
Da die meisten Shisha ja ohnehin ziemlich fragwürdige Blechkonstruktionen sind, die vorne und hinten nicht dicht sind und eher den Eindruck erwecken von einem Panzer überrollt als ordentlich gefertigt worden zu sein, hatte ich so meine Bedenken was da auf mich zukommen würde.
Als dann „der Gerät“ auf der Werkbank lag, erübrigten sich meine Zweifel. Die Muffe war aus massivem Messing, warum das Schraubgewinde hingegen nur 0.5mm dick war bleibt wohl Geheimnis des Herstellers.
„Ich kleb das immer mit Heißkleber, das hält dann einen Abend und dann ist es wieder ab“ lautete die bisherige Vorgehensweise des Besitzers. Nein, nein, so machen wir das NICHT. Mein Plan sah vor eine passende Schraube abzudrehen und in das Gewinde zu setzen, die Muffe Innen auf Klemmpassung aufzubohren und anschließend das ganze für immer und ewig mit Loctite Flüssigmetall zusammenzupappen.
Sagt getan, ein Mann ein Wort!
Also eine passende Schraube gesucht und die Bruchstelle untersucht.
Anschließend die Bruchstelle plangedreht und auf den neuen Durchmesser aufgebohrt:
Nachdem dann die Muffe wieder einen verwendbaren Durchmesser hatte, ging es der Schraube an den Kracken.Ebenfalls ein Job für die Drehbank.
Schraube durchbohren (5,5mm), Kopf abstechen und auf den Durchmesser der Muffe abdrehen, Untermaß waren nur 2 Hundertstel, also ne ordentliche Klemmpassung. 🙂
Dann das fertige Gebilde vom Rest abstehen und neben die Muffe gelegt:
Der abgedrehte Teil kommt nachher in die Muffe, das Gewinde wird in die Rauchstange der Shisha geschraubt. Nicht mehr mit Bildern dokumentiert ist das Säubern mit der Drahtbürste, Gewinde anpfeilen und anschließende Reinigung mit Waschbenzin.
In Absprache mit dem Besitzer, der bis zum Abbrechen ohnehin nicht wusste dass das Teil geschraubt war, das Gewinde angedreht und mit ein bisschen Loctite Flüssigmetall in den Gewindegängen gesichert. Dann Mehr Loctite auf den Schaft, Muffe mit dem Gummihammer von oben aufgesetzt, von Innen ebenfalls verklebt.
Nach dem aushärten wieder eine bombenfeste Verbindung, das Teil reißt zu meinen Lebzeiten wohl nicht mehr ab 😀
In Echt ist das Flüssigmetall auch deutlich weniger Sichtbar, die verchromte Oberfläche spiegelt viel zu stark. Der Übergang ist auch nur etwa 2mm hoch und breit.
Fazit: Hat Spaß gemacht, war mal wieder was anderes als Fahrräder, Autos oder Traktoren zu richten und ging relativ zügig über die Bühne. Besitzer glücklich, Kommentar bei der Übergabe: „Wahnsinn was du alles wieder hinkriegst, hätte ich nie gedacht, danke!“
🙂