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5. April 20165 Kommentare

Röhm Schnellspannfutter öffnen

Weil das Futter der Flott SB15 leider merklichen Schlag hatte, habe ich es genauer unter die Lupe genommen. Ein neues Röhm Schnellspannfutter von 3-16mm kostet zwischen 65-75€, da kann man ruhig mal ein oder zwei Stunden in Reinigung und Einstellung investieren.

So ein Schnellspannfutter ist, wenn es denn funktioniert und nicht eiert, eine tolle Sache. Man kann die Bohrer leicht festziehen, und mit einer ruckartigen Bewegung gegen die Spannrichtung auch einhändig wieder lösen. Ein muss an jeder Standbohrmaschine, an der richtig geschafft werden soll. Zahnkranzfutter sind dagegen eine Qual. Billige Schnellspannfutter aus China auch, aber deshalb benutze ich sowas auch kategorisch nicht.

Da sich jedoch im ganzen Internet kein einziges Bild von einem zerlegten Futter finden ließ, musste ich mal wieder selber ran. In der Zerspanungsbude wurde auf ein PDF der Firma Albrecht verwiesen, in der eine doch sehr waage Anleitung beschrieben ist:

Ziehen sie den oberen Ring ab, anschließend Körper von Oberhälfte trennen, fertig.

Mahlzeit, danke für nichts. Auch wenn es zwar theoretisch richtig ist, hilft es einem in der Praxis nichts. Daher hier mein Beitrag für einen besseren Planeten 2016:

Roehm_Supra_316

1. Haltering abziehen
Tatsächlich muss zunächst der obere Ring(1) herunter, an dem man beim Festziehen das Futter gegenhält. Ich habe zunächst mal mit einem Austreiber ringsrum geklopft, danach mit einem Zweibein-Abzieher den Ring abgezogen. Das ist der einfachste Teil der Übung, nur mal am Rande.

2. Ober und Unterhälfte trennen
Feste einspannen am Futterkörper (3). Und mit feste mein ich wirklich feste. Der Körper des Futters ist aus massivem Stahl, so schnell geht da auch nichts kaputt. Mit weichen Backen hatte ich keine Chance es gegenzuhalten, die Mutter(2) ist so brutal feste zugezogen (Alter und Nutzung spielen natürlich auch eine Rolle). Übrigens, die Mutter hat eine SW42, lustigerweise passte der geliehene Carolus Schlüssel mit SW41 auf Anhieb – also erst messen bevor man das Feilen und Schleifen anfängt.

Mit WD40, einer selbst zuziehenden Zange oder dem passenden Schlüssel und reichlich Hammerschläge auf selbige (Schlagschrauber des kleinen Mannes für solche Zwecke) konnte die Mutter nach einiger Zeit und mehreren Anläufen zur Kapitulation überzeugt werden. Bloßes Ziehen führte nur dazu das sich a) das Futter im Schraubstock oder b) die einige Zehntner schwere Werkbank mitgedreht hat.

3. Kugeln entnehmen
Nachdem die Mutter (2) gelöst ist, können die Kugeln (9) entnommen werden. Ich hab nur drei hingelegt, ich glaube es waren insgesamt 15 Stück. Sie bilden die Lagerung und sorgen für die Leichtgängigkeit des Futters. Man ließt zuweilen, dass die Kugeln mit der Zeit den Lagerring(6) (quasi oberhalb des Ringes) zerfressen – der weichere gibt nach. Nicht mehr runde Kugeln oder solche, die ihre Oberflächenhärte verloren haben sollte man ersetzen, danach das Lager gut mit Walzlagerfett zumöllern und wieder zusammenbauen.

4. Untere Abdeckung lösen
Die Abdeckung(4), die gleichzeitig dazu dient die Backen(8) zu führen, ist ebenfalls mit einem Feingewinde festgeknallt, wenn auch nicht ganz so schlimm wie die obere Mutter. Wenn das Gewinde zur Mitarbeit überredet wurde, lassen sich die Backen entnehmen. Die Backen eher ölen als fetten, dann bleiben die Späne nicht im Futter kleben und zermürben es auf Dauer.

5. Innereien ausbauen
Der innere Körper hat gleich mehrere Funktionen: Zum einen nimmt er oben den B16 Konus auf (hier mit MK1-auf-B16-Adapter(5), der krumm ist). Zum ausbauen muss das Trapezgewinde(7) komplett eingefahren sein, dann den Körper im besten auf die geöffneten Schraubstock legen, und nach unten hin austreiben. Geht ganz passabel, aufpassen dass der geschliffene Körper damit nicht auf die Füße oder den Boden knallt.

6. Murkskonus austreiben (Drecksding!)
Die ganzen MK’s (MurksKonus!) gehen mir gründlich auf den Sack: halten nicht wenn sie halten sollen, und halten wenn sie es nicht sollen. Es geht nichts über SK (Steilkonus), der zentriert besser ohne zu klemmen. Mein MK1-auf-B16 Adapter(5) war leider krumm, vermutlich mal hingefallen(siehe einen Satz höher). Da der B16 Konus wie es zu erwarten war höllisch fest saß, und auf Anhieb nichts mit einem Abzieher zu machen war, musste der Flammenwerfer ran. Die Propanfunzel angeschmissen, und den Körper gut aufgeheizt. Als dieser dann zwei drei hundert Grad hatte, fiel der B16 Konus mir fast schon entgegen.

7. Das Ganze wieder rückwärts zusammenjonglieren
Fertig ist das überholte Futter. Neuen B16-MK1 Adapter rein, ab auf die Bohre damit 🙂

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Reader Interactions

Kommentare

  1. drminzkopp meint

    23. Juli 2016 um 1:43

    Super Bericht, danke für die Anleitung, ich werde damit hoffentlich mein ersteigertes Röhmfutter aufbekommen.
    Ich bin ein Fan von verbalen Grundfesten.
    Die da, hier, sind:
    Murkskonus, Propanfunzel, hingefallen.
    Mann nennt das auch ein wenig mokant.
    Toll, liebenvielen Dank für Ihre Mühe.

    Antworten
    • Simon Bäumer meint

      25. Juli 2016 um 10:32

      Danke fürs kommentieren. Das Einspannen des Futters ist eigentlich der schwierigste Teil, bzw das Knacken der Mutter, die sitzt wirklich Bombenfest. Wünsche dir trotzdem viel Erfolg und nicht vorschnell aufgeben, bei mir hat es auch zwei oder drei Anläufe gebraucht.

      Antworten
  2. Georg meint

    4. Februar 2017 um 17:30

    Du bist mein Retter!!!
    vielen Dank für die super Anleitung

    Antworten
  3. Igor Heide meint

    25. Februar 2018 um 23:33

    Vielen Dank auch von mir, hatte Tagelang hier gesucht.
    Danke)))

    Antworten
  4. Philipp meint

    1. Februar 2019 um 15:19

    Danke, ich habe gerade eine B18 ausführung mit abgebrochenem Konusadapter retten können. die abdeckung der backen habe ich drangelassen und reinige nochmal alles.

    Antworten

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