oder: manche Leute wollen eben kein Geld verdienen. Dazu später mehr.
Eigentlich wollte ich Montag Nachmittag nur noch schnell meine Kette nachschmieren, um anschließend meine Standardrunde zu drehen. Fataler Fehler. Während ich mit dem Ölkännchen in der einen Hand und der anderen am Pedal so den Antrieb durchdrehe, merkte ich ein raues Mahlen im Rahmen. Naja, auf 10km mehr oder weniger kommt es bei einem Lagerschaden auch nicht mehr an. Also auf’s Fahrrad geschwungen und losgeradelt.
Nach der Tour also das Hinterrad ausgebaut, und die Nabe zerlegt. Aua aua, die Lagerschale sieht gar nicht gut aus :/ Zwar ist das Lager noch ganz, Kugeln und Käfig noch in einem Stück, aber die gehärteten Oberflächen der Stahllaufflächen zeigen auf beiden Seite massive Ausbrüche. Lange hätte das wohl nicht mehr gehalten. Da sich meine Motivation mit diesem Fahrrad nach 8 Jahren und etlichen Reparaturen und Umbauten sich langsam aber sicher dem Ende nähert, hatte ich eigentlich gar keine Lust mehr darauf, noch einmal das Laufrad oder die Nabe zu tauschen.
Ursache des Problems:
Die eigentliche Ursache liegt in der bis heute stümperhaften Bauweise für Fahrradnaben. Statt genormter Rillenkugellager(wie im Bild) verbauen die Hersteller offene Konuslager, in denen die Kugeln über die Achse gegen die Lagersitze verspannt werden. Problematisch ist daran, dass die Vorspannung der Lager mit dem Festziehen der Gegeüberliegenden Seite sich mit verändern. Löst man die Achsschrauben, ist auch gleich die Lagervorspannung futsch. Zieht die eine Seite fest, ändert sich auch gleichzeitig die gesamte Spannung. Auch dass man affige 15er Schlüsselweiten braucht und jeden Konus einzeln kontern muss und sich dabei die Seiten jeweils verstellen, ist vorsintflutlich. Das in der Regel billigste Endlosgewindestangen zum Einsatz kommen, bei denen man die Mitte selber suchen muss, ist dagegen fast schon nicht mehr der Rede wert. Im Bild ist meine Steckachse, die schon eine „definierte“ Mitte hat, da braucht man nur noch ne halbe Stunde zu schrauben um festzustellen, dass das Ritzel doch am Rahmen schleift.
Normale Kugellager verfügen über einen Lagerkäfig, der die Kugeln auf einem bestimmten Abstand hält und die Reibung der Kugeln verringert. Kennt der Fahrradbauer natürlich nicht, also kippt er der Lagerschalen voll mit losen Kugeln(vollkugelige Lager genannt), die sich dann gegeneinander zerreiben. Mein Fahrraddealer des Vertrauens verkauft auf konsequente Nachfrage auch von ihm so genannte „Sparlager“ (siehe unteres Bild). Also Lagerkäfige mit Kugeln drin. Habe ich jetzt seit mehr als 10 Jahren in meinen Rädern drin, nie Probleme mit gehabt, die Kugeln sind ohnehin härter als der Rest der Kernschrottlager.
Abgedichtete Lager sind der Fahrradbranche ebenso fremd, statt industriell erprobter Dichtscheiben setzen die Fahrradbauer auf primitive Blechscheiben – Dichttechnik auf dem Stand der 30er Jahre. Dringt nun Dreck ein (was nicht schwierig ist), zermürbt der Sand nach und nach die gehärteten Laufflächen, die ohnehin schon geschunden werden – bis das Lager ausfällt. Bei etwas besseren Modellen gibt es sogar eine Gummilippe, aber selbst das kommt nicht an die Dichtwirkung eines Simmerrings mit Staublippe ran.
Halten wir also fest: Katastrophale Lagerbauweise, stümperhafte Abdichtung gegen Dreck.
Das aktuell keine vollgefederten Trekking/Crossfahrräder zu bekommen sind – nicht mal für Geld – verschlimmert das Problem zusätzlich. Die Aufgabe einer Federung liegt darin, Schläge auf die übrige Konstruktion abzumildern, und den Bodenkontakt zu verbessern. Im allgemeinen Maschinenbau heißt es deswegen:
Je geringer die Masse der ungefederten Bauteile ist, umso besser sind die Fahreigenschaften eines Fahrzeuges. Ungefederte Massen zu reduzieren kommt natürlich dem Fahrkomfort und den Fahrleistungen eines jeden Fahrzeuges positiv entgegen. Je kleiner die ungefederten Massen im Verhältnis zu den gefederten Massen stehen, umso besser ist das für Fahrer und Fahrzeug.
Will sagen: Fahrräder ohne Hinterradfederung sind bestenfalls(!) ein Behelf. Ich hatte bis 2006 ein Fully, dessen Fahrkomfort weine ich seit dem hinterher, jetzt gibt es keine mehr zu kaufen.
Kleiner Tipp für alle Fahrrad-Mountainbike-whatever-Experten:
Jedes Motorrad, jeder Motorroller, jedes Auto, selbst jeder blöde Zug der nur auf Schienen fährt, ist gefedert. Warum wohl?!
Ein vollgefedertes Fahrrad hat immer(!) mehr Bodenhaftung als ein Hardtail, ist also schneller und sicherer. Daneben wird die Hinterachse und der gesamte Rahmen entlastet, und nicht zuletzt die Wirbelsäule bedankt sich wenn nicht mehr jede Bodenwelle bis ins Mark durchschlägt.
Aber: „das ist gerade nicht im Trend“ – IST MIR DOCH EGAL WO DER TREND HINGEHT! Ich will ein Fahrrad auf dem Stand der Technik und keins aus dem vorletzten Jahrtausend kaufen.
„Dann nimm doch ein Hardtail mit Sattelfeder“ – solche Originalaussagen von Fahrradverkäufern bringen mich fast zu Weißglut. Statt die Ursache der Schläge im Rahmen zu bekämpfen (Stichwort, ungefederte Massen, 10 Zeilen weiter oben), betreibt die Fahrradbranche Symptombekämpfung. Das dann trotzdem das Hinterrad über Stock und Stein holpert und hüpft, ist egal.
Der nächste Verkäufer empfiehlt dann ernsthaft größere Reifen mit weniger Druck zu sparen, das würde ja auch noch Federweg sparen – der Gute hat den Unterschied zwischen Reifen und Federung und den Sinn und Zweck letzterer wohl überhaupt nicht verstanden.
„Du trittst ja nur in die Feder“
Mag sein, dass das so ist, wenn euer komische Laden eine Federung baut, grundsätzlich ist das NICHT der Fall. Jedes Motorrad hat eine Schwinge an der Hinterachse, jeder Roller und jedes Auto. Da verschwinden auch nicht 20-30% der Antriebsleistung in der Federung… (da fragt man sich ja schon unter welchem Stein solche Menschen hervor gekrochen kommen). Klar, eine zu weiche Federung ist verlustbehaftet. Wenn man die Federung optimal einstellt, und dass ist nicht der Fall wenn der halbe Federweg schon beim Aufsitzen in den Tauchrohren verschwindet, dann federt die Federung härteste Schläge weg, lässt aber die Antriebsenergie effizient das Hinterrad drehen. Damit es nicht wippt, gibt es sogar bei den Fahrradgangstern Stoßdämpfer mit einstellbarer Druck- und Zugstufe. Das die keiner im Fahrradladen einstellen kann, oder deren Sinn verstanden hat, ist ne andere Sache.
Und ein Tipp für alle, die Fahrradnaben herstellen beziehungsweise konstruieren:
Ruft mal bei SKF oder FAG an, die kennen sich im Gegensatz zu euch wirklich mit Wälzlagern aus. Könnte aber gut sein, dass dann am Ende rauskommt, das eigentlich Kugellager mit 2RS Dichtungen bräuchte, oder zumindest Simmerringe an den Achsen. Runiert eure Marge von 300-400€ pro Fahrrad natürlich ungemeint (5€ Mehraufwand).
Bitte danke, gern geschehen, man hilft wo man kann 😛
Zurück zu meiner Hinterachsnabe – und zu Leuten, die kein Geld verdienen wollen.
Jedenfalls bin ich nicht mehr gewillt neue Laufräder zu kaufen, also ab ins Auto (mit Einzelradaufhängung & Federung übrigens 😉 ) und zum nächsten Fahrradladen gefahren und mach kurzer vergeblicher Suche den nächsten Mitarbeiter gefragt: „Schuldigung, wo haben sie denn Hinterachsnaben?“
Mitarbeiter: NEEEEEIIIIIN, die haben wir nicht im Laden, die sind SOOOO speziell und spezifisch, die können wir nur bestellen.
Alter, im Ernst? Jedes blöde Fahrrad in eurem Laden hat eine im Hinterrad, aber gut, wer nicht will, der hat schon. Also zum nächsten Schuppen gefahren, gleiche Frage, ähnliche Antwort: „Nein, die haben wir nicht im Laden, finden sie in unserem Onlineshop, da gibt es ja soooo viele verschiedene, kann Ihnen aber gerne eine bestellen. Was brauchen sie denn?“
Baldrian und Kamillentee. JETZT. VIEL Baldrian!
Alles klar, danke für nichts. Bevor ich dann zum dritten Händler gefahren bin (der zugegebenermaßen die Nabe wahrscheinlich gehabt hätte, weil der von Reparaturen lebt und nicht von neuen Rädern) auf dem Handy kurz nachgeschaut: Schade, der gute Mann ist gerade in seine 1,5 stündige Mittagspause gegangen.
Offensichtlich will wohl keiner der Fahrradmenschen mein Geld haben, anders kann ich mir das nicht erklären. Das Ende des Einzelhandels ist jedenfalls nicht auf das mangelhafte Interessen der Kunden zurückzuführen, sondern auf Arroganz, Inkompetenz und fehlendes Angebot, geboren aus Geldgeilheit (mit ganzen Rädern verdient man eben mehr Geld, als an Ersatzteilen, zudem setzen Ersatzteile fähige Mitarbeiter voraus, die es nicht für 10€ / Stunde gibt.) Na gut, ich habe meine Konsequenzen in diesem Fall schon gezogen.
Neue Billo-Nabe von eBay & die ach-so-spezielle Hinterradnabe:
Also kurz bei eBay geschaut. Mit dem Stichwort „Hinterrad Nabe“ dauert es keine Minute, bis eine passende Achse gefunden und bestellt war, billiger als im Einzelhandel sowieso. Ihr habt es so gewollt. Ich hätte ja auch mehr ausgegeben um die Nabe sofort zu haben, aber dafür hätte man ja eine anbieten müssen. 8,5€ hat der Spaß gekostet, von deinem ausgewiesenen eBay-Fahrradhändler. Die augenscheinlich gleiche Nabe gab es auch noch für 5€, aber das war mir dann doch ein bisschen zu krass, und Fachhändler, und wenn es nur Online ist, soll man ja unterstützen.
Ich habe dann mal spontan bei den vier Fahrrädern (28 Zoll Tour/Trekkingmodelle) bei mir und einigen Freunden nachgemessen:
Abstand der Ausfallenden der Rahmen: Überall 135mm
Anzahl der Speichen: Normalerweise 36, soll wohl auch welche mit 32 geben, ist ja schnell gezählt.
Schraubkranz oder Kassette: Ab 2010 Kassette, davor eventuell wie bei mir noch Schraubkranz
Damit ist die Nabe ausreichend spezifiziert, der Rest ist wurscht. Mir doch egal was da für Schlüsselweiten dran sind, was die Achse für ein Gewinde hat, oder aus welchem Drehautomaten die Achse rausgefallen ist. Die neue ist jedenfalls made in Italy – die Italiener machen ja viel mit Alu & Aludruckguss. Shimano hätte ich lieber gehabt, aber die gab es auf Anhieb für Schraubkränze nicht mehr zu kaufen. Die neue muss auch nur noch genau so lange halten, bis ich ein Fully-Crossbike gefunden habe, oder das eigen konstruierte Fahrrad fertig ist, je nachdem was schneller geht.
Also ran an die Arbeit, Naben umspeichen.
Die eigentliche Drecksarbeit, erst richtig einspeichen, dann Höhen- und Seitenschlag abwechselnd rausspannen. Oder so lange, bis man sich „ach, das bleibt jetzt so“ sagt, das Feierabendbier aufmacht und die Felge in die nächste Ecke drischt. Der hochentwickelte Zentrierständer ist übrigens patentiert – Winkeleisen mit Loch drin – und seit Jahren erfolgreich im Einsatz.
3 Tage später, die nächste kaputte Achse
Wie der Zufall es wollte, fiel drei Tage später die nächste Achse aus. Mein Bruder wollte seine Achse gegen eine mit Scheibenbremsaufnahme (Centerlock) tauschen. Bis dato war das Rad unauffällig, auch beim direkten drehen und fühlen konnte man nichts merken. Ausgespeicht und auf dem Tisch liegend, hatte die Nabe aber eher Gemeinsamkeit mit einem Zahnrad (aua-aua). Auch diese Nabe hat zirka 10-15.000 Kilometer runter, das scheint wohl die durchschnittliche Lebensdauer solcher Naben zu sein.
28-Zoll Fully gesucht
Wer zwischen den Zeilen richtig gelesen hat, dem ist bestimmt aufgefallen, dass ich ein neues Bike suche. Ein Fahrrrad, das mir niemand verkaufen möchte. Zwischen 2006-2010 gab es haufenweise Trekkingfullys, die ich ideal für meine Zwecke umbauen könnte (richtige Rahmengeometrie, richtige Reifengröße), wie z.B. das Bergamont Volotec Cross Fully. Von Stevens und anderen gab es sehr ähnliche Modelle.
Heute, 6 Jahre weiter in der Entwicklung gibt es keine Trekkingfullys nicht mehr, dafür aber ENTHÄSSLICHE Fatbikes. Braucht kein Mensch, auch nur Hardtails, aber Prollfaktor stimmt.
Wer noch ein 28 Trekking/Crossbike Fully oder auch nur den Rahmen noch im Keller liegen hat, bitte melden. Ernsthaft.
alex meint
Ganz kurze Google-Recherche ergab: es gibt auch Naben mit „Industrielagern“, d.h. mit Rillenkugellagern. Solche Naben bekommt man beispielsweise wohl von DT Swiss oder Mavic.
Simon Bäumer meint
Hab ich auch gesehen als ich meine neue gesucht habe. Alleine schon die Bezeichnung „Industrielager“ statt einfach Normlager hinzuschreiben – naja, Fahrradbranche, kann man aktuell viel Geld mit verdienen. Die Preise von den genannten Naben sind ja jenseits von Gut und Böse. Hab die Lager die dort verbaut sind, bei meinem Kugellagerfritzen rausgesucht: Stück 3€. Dann erkläre man mir den Preisunterschied zwischen einer 20€ Deore Nabe und einer 140€ DT Swiss Nabe die statt eingepresster Lagerschalen fertige Kugellager besitzt. Ich meine, der Nabenkörper ist noch billiger herzustellen, und wird immens viel teurer verkauft. Von dem was man so zu diesen Naben ließt, halten sie wohl auch nicht unbedingt länger, und die Lager lassen sich von Hand auspressen.
Nachhilfekurs in Sachen Lagerdimensionierung und Toleranzen für Lagersitze wären wohl nicht schlecht für die Nabenhersteller.
alex meint
Dann frage ich mal, warum es keine Maschinenbauer mit Plan gibt, die diese offensichtliche Marktlücke (sinnvoll dimensionierte Naben mit Normlagern zu vertretbarem Preis) besetzen? Müsste doch hohe Qualität zu fairen Preisen machbar sein, sich also auszahlen. Wieso macht das dann keiner?
Simon Bäumer meint
Nur geraten: Weil es sich nicht lohnt. Die Fertiger in Fernost haben es perfektioniert die Konuslager in Maße herzustellen & einzustellen, eine Deorenabe die hier 13€ kostet, dürfte im EK nicht mehr wie 2-3€ kosten. Rohloff hat in seinen Speedhubs auch richtige Lager drin, von denen hört man keine Klagen, aber dann kostet die Nabe auch gleich 900€ :O
Billig gewinnt eben, gerade wenn der Fahrradhändler der auf Verkauf von neuen Rädern aus ist, selber nur äußerst begrenzt Ahnung von Technik hat. Ich könnte mich noch Seitenweise über Fahrradtechnik auslassen, aber das ist ein anderes Thema. Zerleg mal ne Federgabel mit Lockout, oder eine mit Luft und oder Verstellung vom Lenker. Dann weißt du was ich meine…
Joshua meint
Ich möchte jetzt auch einfach mal hier meinen Senf dazu geben. Da ich seit mehreren Jahren stark in der Fahrrad Szene bewege habe ich auch dementsprechend Ahnung von dem ich hier schreibe.
In einigen punkten möchte ich euch auch zustimmen, diese teile werden nicht gebaut um ewig zu halten wäre ja auch schön doof für den Hersteller wenn er das täte. Warum brauche ich ja wohl nicht zu erklären.
Oft brauchen Ich sag es jetzt mal böse Otto-normal Verbraucher nicht den high end Shit, da reicht es „Normale“ Kugelager zu verbauen, und nicht einen extra Arbeitsschritt zu investieren und noch lager ein pressen.
Ihr gehört leider zu der kleinen Gruppe von leuten für die es wahrscheinlich wenig sinn macht in eine teure Nabe zu investieren da ihr die vorteile nicht auskosten werdet, oder da ihr Vllt sogar gar nicht mehr braucht. Natürlich liegt die entscheidung da klar bei euch nur solltet ihr euch überlegen ob es euch das wert ist.
Ihr müsst immer die Relation im Auge behalten betrifft alles im Thema Fahrrad auch die Angesprochne Gabel, bewegt man sich Hauptsächlich auf der Straße fort bedarf es keine gabel die über mehrfache Zug- und Drucksufen Einheiten verfügt, wäre zwar schön das behaupten zu können aber einen nutzen hätte es nicht. Meiner Meinung nach würde für die meissten reichen wenn eine gabel aus nur einer feder und Schmieröl besteht.
Ich würde gerne über dieses Thema Ausführlich mit euch reden! Da ich gerne mein wissen weiter gebe 😀
Simon Bäumer meint
Hi Joshua,
mir ist natürlich schon klar, dass die meisten Fährrader im Jahr keine 500km laufen, und damit eine Lebensdauer von vielleicht 5000-7000 Kilometern mehr als ausreichend ist. Nur, du siehst es ja an dir und mir, dass es eben doch Leute gibt, die mehr Kilometer schruppen. Das man in einer 15€ Nabe auch keine 4€ Kugellager erwarten kann, ist auch klar.
Das Video habe ich mir mal angeschaut, wirklich hübsch gemacht. Aber gerade mit dem massiven CNC Einsatz wäre es ja kein Problem, die Nabe auf einen Kugellager/Kegellager Durchmesser aufzudrehen. Das kostet die beiden werten Herren 20 Minuten Arbeit, aber ich wäre auch bereit mehr dafür zu zahlen.
Der Tag wird kommen, an dem ich meine eigene Nabe mache, oder machen lassen. Wenn ich da einen Blick in meine Grabbelkiste schaue, ist das nun wirklich keine Raketenwissenschaft 😀
Für alles weitere schick mir doch ne Email an info@kondensatorschaden.de, da kann man besser diskutieren als hier in den Kommentaren.
LG Simon
Louis Schmitt meint
Hallo Simon, schau doch mal bei Radsport Maas in 56766 Ulmen vorbei. Das Geschäft gehört Freunden von uns und ich habe mir vor c.a. 1,5 Jahren auch ein Fully gekauft.
LG Louis
Picos meint
Auch wenn Dein Text schon älter ist.
Hattest Du denn in der billigen Nabe Lagerschalen drin?
Ich hab hier grade 2 neue Laufräder für ein altes Bike.
Da laufen die Konuslager offensichtlich im Alu-Körper. Ich muss es nochmal auseinander nehmen.
Viele Grüße
Simon Bäumer meint
Ne, die laufen nicht direkt im Aluminium, die Lagerschalen sind da mit eingegossen. Alu würde sofort nachgeben, das wäre viel zu weich. Richtige Lagerschalen zum entnehmen waren wie es zu erwarten war nicht drin, aber qualitativ auch nur unwesentlich schlechter als die davor…
Picos meint
Danke für die Antwort. Ich habst auch nich geglaubt. Ich hatte, weil meine neuen Räder hakelig liefen beim Händler gefragt, ob man die Lager noch einstellen oder fetten sollte. Anwort: Nein das läuft sich ein, das ist ja Alu. 😉
Fachleute eben.
Simon Bäumer meint
Ja, besonders der letzte Satz bewahrheitet sich in dieser Branche tagtäglich…
Martin meint
Ich hatte mal ein Baumarkt fully aus stahl und das habe ich erst nach ca 30 000km abschreiben müssen mit einem lagersatz. Wo ich es dann endgültig zerlegt habe, kam mir das hinterradlager nur noch als Staub entgegen mit ca 1kg Sand. Fuhr sich super, war leider etwas schwer mit ca 20kg Leergewicht.
Darüber das die Lager nicht gedichtet sind hab ich mich auch schon oft aufgeregt. Resultat davon war irgend eine Gummischeibe davor und mittig im Narbenkörper ein Schmiernippel.
Mein anderes hardtail hat leider auch keine Federgabel, ist dafür aber ein gemuffter Stahlrahmen, der mit silberlot verlötet wurde. Und dieses rad hat seit dem es gebaut wurde nur neue Standart Verschleißteile bekommen.
Mein nächstes rad wird auch wieder ein Fully aus Stahl aber dann in einer höheren Preisklasse als das aus dem Baumarkt. (Ist auch nicht schwer, hat ja nur 200€ gekostet und hab ich damals von meinen Eltern geschenkt bekommen)
Simon Bäumer meint
Mountainbike ohne Federgabel hatte ich mit 9 oder 10 Jahren auch mal, dass war schon damals furchtbar – danke, brauche ich nicht wieder. Ob jetzt Stahl oder Alu finde ich nebensächlich, ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viel Alu einspart, denke ein Kilo oder zwei. Aber keinen Rost bei kleineren Kampfspuren (Steinschlag) zu haben, empfinde ich schon als Vorteil.
Die Sache mit den Lagern regt mich viel mehr auf. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich mich auch diesem Problem annehmen werden 😉
karl meint
völlig haltlose Vorwürfe, technische Halbwahrheiten und Fehler. Schlechter Artikel.
Vielleicht sollte der Schreiberling sich nochmal über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lagertypen informieren. Ich kann da zum Beispiel den Katalog von FAG empfehlen.
Simon Bäumer meint
Hallo Karl, dann bin ich mal auf die Vorteile vom Betrieb offener Kugellager in Umgebungen gespannt, in denen sonst mindestens 2RS-Lager eingesetzt werden, meist zusammen mit einem Dichtring.
Die Radnaben sind auf Leichtlauf optimierte, primitivste Art wie man so eine Achse lagern kann. Warum kommen denn sonst bei Motorrollern und Motorrädern sonst nur normale RiKuLas zum Einsatz, wenn nicht SchrägKuLas. Mittlerweile haben ja schon ein paar Hersteller die Tatsache erkannt und verbauen „Industrielager(Normlager) statt den ollen Konuslagern. Der einzige aus meiner Sicht nachvollziehbare, unschlagbare Vorteil ist: WHB – war halt billich. Ich tausche lieber Lager als Naben, und 5000km ist ein Witz an Laufleistung. Selbst der ADFC Technikausschuss ist auf meiner Seite: http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Fahrrad-Lateyn/Industrielager.html
Aber ist ja – wie der ganze Blog hier – nur meine private Meinung – du darfst ja gerne anderer Meinung sein. Lager auszulegen und zu berechnen habe ich gelernt, die Kataloge kenne ich, auch wenn ich die blauen Lager vorziehe.
Gute Fahrt,
Simon
mark meint
Hallo! Die nabe die du auf ebay gekauft hast, hat die nun geschlossene lager? Oder sind alle naben gleich gelagert, sodass es egal ist, welche man kauft?
Lg Mark
Simon Bäumer meint
Ja, war der gleiche Schrott wie vorher – nur eben billiger. Was willste machen. Naben mit richtigen Lagern kosten jenseits der 50€ und bauen recht groß, sodass dann kürzere Speichen notwendig wären. Daher kam sowas als Ersatzteil nicht in Frage.
Klaus meint
Mittlerweile gibts zum Glück sehr günstige Naben mit (ich meine) 6002-2RS Lagern. Bspw Longus Matrix – ist zu dem Preis von unter 10€ eindeutigste Chinaware, aber ordentlich verarbeitet und sollte hoffentlich länger halten. Nachteil gegenüber den Naben mit vollkugeligen Lagern ist das merklich höhere Gewicht durch die stabileren Lager.
Simon Bäumer meint
Hallo Klaus, hast du da einen Link zu so einer Nabe? Muss ich testen!
Klaus meint
Ich erlaube mir mal, einen direkten Link zu posten:
https://www.nubuk-bikes.de/teile-parts/laufraeder/naben/nabe-matrix-al-36l-sz-rear-industrielager-w-nut/a-229105
Simon Bäumer meint
Danke, ist gekauft, werde berichten – Weltmarke Longus. 😀
Simon Bäumer meint
https://www.kondensatorschaden.de/2021/02/12/normgelagertes-glueck/
Schau doch mal rein, die Nabe ist da 🙂
Uwe meint
Simon, bitte berichte! 🙂
Ok Ist Winter, da schonst Du die Narbe noch etwas, oder?
Ansonsten etwas bitter geschrieben, aber unterhaltsam. Auch sonst Deine Projekte. Respekt! Wirklich spannend und vielseitig.
Übrigens bin ich auf die Seite gekommen, weil ich ein Hinterradlager habe, was durch einen dummen Unfall kaputt ist (nur Kugeln raus) und ich wollte das Rad noch für ein Fahrgestell eines fahrbaren Hühnerstalls nutzen. Hab aber noch weniger Ahnung als ein Fahrradhändler und wollte mal nachlesen, ob man so was nachkaufen kann. Ich brauche ja kein neues Lager, sondern nur die Narbe und Kugeln und Käfig…
Schöne Grüße aus Gransee!
Uwe
Simon Bäumer meint
Hallo Uwe,
In deinem Fall kannst du einfach eine der (hoffentlich noch vorhandenen) Kugeln nachmessen und anhand dessen neue Kugellagerkugeln kaufen -> ebay. Die restlichen Teile liefert ebay auch, ist leider kaum die Fahrt zum Fahrraddealer wert.
Die bestellte Nabe konnte der Händler nicht liefern, habe mein Geld zurück ,muss mal weiter suchen.
Viele Grüße aus dem Rheinland zurück,
Simon
Simon Bäumer meint
https://www.kondensatorschaden.de/2021/02/12/normgelagertes-glueck/
Nabe ist da 🙂
Leo Spichtig meint
Hallo zusammen,
Sehr interessante Story 🙂 Ich wollte mal nachfragen ob man für die sogenannten „Sparlager“ auch Lagerschalen braucht? Ich möchte bei meinem Fahrrad nicht die ganze Nabe auswechseln sondern nur die Achse/Konus + Lager. Bei mir sehen die Lagerschalen noch ziemlich gut aus aber sicherheitshalber würde ich diese auch ersetzen.
Besten Dank und Gruss
Leo
Simon Bäumer meint
Hallo Leo,
die Sparlager sind einfach nur Kugeln mit einem Käfig. Die Lagerschalen sind bei den ganzen Naben eingegosssen, die kannst du nicht wechseln. Wenn es da noch keine Krater gibt, gibt es aber auch keinen Grund diese zu wechseln. Bei ebay mal nach „Kugellager Käfig Fahrrad“suchen, dann findest du sie.
LG